✱ Ententeich ✱ krankes Schaf ✱ Daheim ✱ Tiramisu und Tomaten ✱ Lebhaftes Tauschringtreffen ✱ Ein toller Tag ✱ Aronia‑Ernte ✱ Der Fuchs und die Küken ✱ Aus der Versenkung ✱ Gruß vom Stückle ✱ |
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Heyhey! Vor ein paar Tagen ist mir aufgefallen, dass der Ententeich total veralgt ist. Er ist eine richtig giftig grüne Brühe. Jetzt hab ich Filtermaterial bestellt, das in einen dieser 1000-Liter-IBC-Container reinkommt. Da hindurch lass ich mit einer Pumpe das Wasser fließen. Mal gucken, ob's klappt! Und dann können die wieder plantschen! (Wie sich das anhört, ist im Anhang...) Stephan Hier sind die Enten beim Bade, an einem Ort, wo normalerweise mein Vanille-Pudding drin ist. Heyhey! Eigentlich wollt ich heut einen ruhigen Tag machen. Aber irgendwie hat es mich gepackt und ich hab angefangen, die Zäune für die Schafe wegzumachen und woanders aufzubauen, dass die Schafe eine neue Weide haben, denn die alte ist schon abgefressen. Dann hab ich noch nach den zwei Böcken geschaut, die auf einer extra Weide sind (die auch schon total abgefressen ist...) – und dann hab ich entdeckt, dass der kleine Bock total anämisch war, ganz weiße Lippen und um die Augen nicht dieses typische Rot, sondern auch weiß. Glücklicherweise hab ich vom Tierarzt einen ziemlichen Vorrat an Wurmmittel bekommen, das hab ich ihm gleich verabreicht. Der Kumpel vom kleinen Bock, sein Vater, der Wulle, der ist jetzt alleine auf der großen Weide. Im Moment lass ich den Kleinen noch überall fressen, auch meine wertvollen Aronia-Beeren, damit der Dergel wieder zu Kräften kommt. Wird schon wieder. Dann darf er wieder zu Wulle. Und im September dürfen die beiden wieder zu den Damen. Lang dauert's nicht mehr. So. Mal wieder Neuigkeiten. Ich wollt grad schreiben: Nicht so gut. Aber irgendwie muss ich doch auch sagen: So isch's halt. Stephan Heyhey! Jetzt sind die beiden wieder da! Ich hab, bevor sie gekommen sind, gleich noch einen Eintopf mit Gemüse ausm eigenen Garten gemacht und dazu Bulgur. Sie waren jetzt sechzehn Tage weg. Ein paarmal haben sie in Hotels oder Gasthöfen übernachtet, ansonsten im Zelt. Spannend! 06.10.2022 Tiramisu und Tomaten Heyhey! Gestern hab ich ja nicht gemolken. Jetzt war ich also nach zwei Tagen beim Melken. So viel Milch! Und beim Melken hab ich von unserem neuen Schaf Tira Misu Fotos gemacht. Die Chefin, Bärbel, hat sie noch nicht ganz angenommen, sie schubst sie immer mit dem Kopf ziemlich heftig. Aber das ist normal. Noch ein paar Tage und Bärbel hat das Gefühl, Tira war schon immer in der Herde. Das Auto haben wir von Gabriel geliehen. Er baut seit zwei Jahren aus denselben Gründen wie ich eine Selbstversorgerlandwirtschaft auf. Dieses Jahr hat er sehr viele Tomaten, wir aber gar nicht, jetzt hab ich ihm ein paar Aronias gegeben, dafür hat er mir sein Auto ausgeliehen und noch ein paar Kisten Tomaten draufgepackt. Heute Abend kommt er und sein Bruder, um mit uns zusammen die Obstmühle aus dem Auto zur Scheune zu schleppen. Ich bin so gespannt, wie die läuft! Heut war ich schon beim Baumarkt und hab Trapezbleche gekauft, um der Mühle einen Unterstand zu bauen. Ich schick Bilder. Klar! Stephan 03.09.2022 Lebhaftes Tauschringtreffen Heyhey! Wir haben in Markdorf doch vor einem Jahr einen Tauschring ins Leben gerufen. Eigentlich ist es kein Tauschring, sondern eine Plattform, auf der gemeinsame Unternehmungen organisiert werden können. Allerdings, wenn das Geld in naher Zukunft noch weniger wert hat, dann wird auch die Tauschringfunktion wieder mehr in den Mittelpunkt rücken. Jedenfalls haben Bettina und ich gestern ein paar Leute eingeladen und eine Heilpraktikerin, die hat wirklich viele interessante Sachen gesagt – wie so ein Vortrag. Wir sind alle zusammen unter ein paar Bäumen gesessen und haben der Heilpraktikerin zugehört. Othello, Fiocco und Anton waren auch dabei, dann noch ein vierter Hund, der Capo von unserem skurrilen Freund Thomas. Irgendwann haben Fiocco und Anton angefangen, richtig wüst zu kämpfen. Othello und Capo haben ziemlich verwirrt zugeschaut und die Menschen drum herum waren allesamt doch sehr irritiert, wie die beiden weißen Wüteriche knurrend und beißend aufeinander losgegangen sind, während Käthe auf ihrem Holzschopf ruhig gedöst hat. Fiocco hat jetzt ein paar Löcher in der Haut mehr. Und aus denen ist natürlich ziemlich viel Blut geflossen. Anton hat es nicht so sehr erwischt. Irgendwie mag ich die Tage lieber, an denen die Tiere friedlich sind. Nachher kommt der Vetter Wolfgang von Barbara und seine Frau Claudia. Die beiden wohnen in Tübingen und finden unsere Art zu leben offensichtlich sehr interessant. Ich freu mich sehr auf die Gespräche mit den beiden! So, das war wieder ein kleiner Gruß vom Stückle! Stephan Heyhey! Heute war so ein voller Tag! Nach dem Frühstück sind Elke und Thomas gekommen. Wir haben für eine Weile Bettinas Tisch beschlagnahmt. Sie macht gerade alles Mögliche ein. Zwetschgen, Aronias, Eberesche, Sanddorn, Brombeeren... Auf dem Bild siehst Du Tomatensoße. Elke, Peter und ich haben für die Bienen Ameisensäure in kleine Fläschchen abgefüllt. Das ist ein bisschen gefährlich, weil die Ameisensäure echt ätzt. Es ist 85%ige Säure... Die Säure verdunstet in den Bienenkästen und schadet den Bienen nicht, wohl aber den 'bösen' Milben. Die Bienenaktion hat meinen Tag ein bisschen durcheinander gebracht. Ich hab viel später gemolken als sonst. Bärbel gibt zurzeit gut einen Liter pro Tag. Das reicht uns beiden. Und manchmal reicht es sogar für Joghurt. Nächstes Jahr ist Tira Misu so weit. Antje kannst Du auf dem Bild nicht sehen. Sie hat grad Schnupfen. Bärbel auch. Während ich gemolken hab, hat Bärbel geniest. Wenn Schafe niesen, dann ist das echt viel Schmodder, der da rumfliegt! Bärbel hat sich zu mir umgedreht und den ganzen Rotz an meiner Hose abgeschmiert. Ich mach selten Mittagschlaf. Aber heute war es gut, mal hinzuliegen und "Nacht" zu spielen. Anton und King Kong haben mitgemacht. Jetzt gucken wir noch einen Film in unserem kleinen, heimeligen Bauwagen. Dir auch eine gute Nacht! Stephan Heyhey! Heute waren Sonja und Leo da. Die beiden sind unsere Nachbarn. Sie haben am angrenzenden Stück Land einen kleinen, sehr ordentlichen Gemüsegarten. Das war echt ein Wunder, dass die beiden gekommen sind, denn Sonja hat total die Hunde-Angst. Sie hat mal gesagt, sie kauft eine Ritterrüstung, dann wagt sie sich zu uns. Aber: Sie sind ohne Ritterrüstung gekommen, nur mit einem Eimer bewaffnet, um Aronias zu ernten. Die Aronia-Sträucher sind ein ziemliches Dickicht. Aber wenigstens ist das Dickicht essbar... Vielleicht grad weil es ein bisschen mühsam ist, die Beeren zu ernten, ist es eine riesige Freude, wenn mal so ein Eimer voll ist. Bettina macht aus den Beeren Marmelade und Kompott. Und dieses Jahr machen wir noch Saft und Fruchtriegel. Bin ja gespannt! Wir haben heute nicht nur Aronias geerntet. Ich war vorhin aufm Zwetschgenbaum. Das ist, wenn ich mich richtig entsinne, der älteste Baum aufm Stückle. Jetzt fängt er langsam an, richtig gut zu tragen. Im Herbst schneide ich ihn nochmal so, dass er mehr in die Breite geht. Dann haben wir nächsten Sommer voll die Zwetschgen-Party! Ich find, das war total der leckere Stückles-Letter! Stephan 11.09.2022 Der Fuchs und die Küken Heyhey! Vor zehn Jahren hab ich ein Hühnergelände angelegt mit einem kleinen grünen Ställchen. Unsere französischen Freunde Michel und Christine haben das Gelände "Parc à Poule" getauft. Das Gelände heißt bei uns zwar immer noch Parc à Poule, allerdings ist es meistens leer, denn die Hühner sind jetzt in der großen Scheune: In den letzten Monaten war im Parc à Poule doch wieder einiges los, weil ich nicht wollte, dass die Hühner brüten. Also hab ich die, die angefangen haben zu brüten, kurzerhand in den Parc à Poule verfrachtet, wo sie dann das Brüten vergessen haben. Der Hahn dort war ein recht wilder Hahn, der immer mit den anderen Hähnen gekämpft hat. Er hat seiner Wunden nicht geachtet und dabei fast ein Auge verloren. Es sieht immer noch ziemlich lädiert aus – und das wird wohl auch so bleiben. Im Parc à Poule ist er der einzige Hahn, also muss er nicht kämpfen. Ich denke, er ist ein echt starker Hahn, deshalb wird er der neue Stammhahn. Vor ein paar Tagen sind Fiocco und Anton abends plötzlich aufgesprungen und zum Parc à Poule gerannt. Zu spät! Der Fuchs hatte sich schon bedient. Ein Huhn hab ich noch im Legenest gefunden; es war allerdings so zugerichtet, dass ich es ganz schnell mit dem Beil erlöst hab. Ein weiteres hab ich grad vorhin in der Wiese gefunden. Bettina hat noch was anderes gefunden: Im Kompost lag ein ganzes Nest mit Eiern! Leider hat die Glucke die Eier verlassen. Essen kann man sie nicht mehr, sie sind zu alt. Ich schau, ob sie die Hunde noch mögen. Im Schafstall war noch ein Nest mit einer Glucke. Eigentlich wollt ich ja nicht, dass die Hühner brüten, aber ich hab das Gefühl, diesem Trieb werd ich nicht Herr – und hab die Glucke einfach brüten lassen. Gestern sind auch tatsächlich Küken geschlüpft. Das Dumme war, dass zwei im Stroh nach hinten gefallen sind, während die Glucke draußen mit den Geschwistern der verlorenen Küken die Welt erkundet hat. Ich hab die zwei glücklicherweise fiepsen hören und rausgeholt aus dem Loch im Heuhaufen. Die Glucke hat sie erst nicht angenommen, sondern nach ihnen gepickt. Deshalb hab ich sie erst mal in einer alten Plastik-Obstkiste unter eine Heizplatte getan, mit Wasser und Futter. Nicht gerade ein optimaler Lebensraum, aber wenigstens warm. Und ausgekühlt waren die beiden... Einem der beiden ging es richtig dreckig. Es war so an der Grenze zu Hundefutter. Aber ich hab's nochmal in der Kiste lassen. Am Abend hab ich nochmal unter die Heizplatte geschaut. Und tatsächlich ging es dem kranken Küken besser! Ich hab überlegt und bin auf die Idee gekommen: Glucke mit "ihren" Küken in den kleinen grünen Stall vom Parc à Poule. Dann ein bisschen warten. Dann die beiden Küken aus der Kiste – und zu der Glucke. Grund: Nachts kümmert es die Glucke nicht, was unter ihrem Gefieder so abgeht. Und morgens haben die neuen Küken ihren Geruch angenommen – und dann pickt sie nicht mehr nach ihnen. Die Rechnung ist aufgegangen! Heute morgen hab ich in den grünen Stall geschaut, und da waren sie alle friedlich versammelt! Ich hab den Stall aufgemacht. Und jetzt erkunden sie unter dem Schutz der Glucke diese wunderschöne Welt, in der sie da gelandet sind. Stephan Heyhey! Gestern war so ein tolles Regenwetter, das mir freundlicherweise einen Lesetag beschert hat... Hund und Katz waren mit dabei, haben allerdings nicht gelesen. Manchmal hat es so heftig geregnet, dass ein paar Hühner sich am überdachten Eingangsbereich vom Bauwagen versammelt haben, um gegen den Regen zu beratschlagen. Aber was gibt's da zu beratschlagen? Kurz bevor Bettina gekommen ist, hat die Sonne sich entschlossen, mal ein kleines Bsüchle zu machen. Ich hab mein Buch hingelegt, die Hunde haben das regennasse Wohnzimmer beschnuppert und die Hühner haben was zu essen gekriegt. Dann ist Bettina gekommen. Und dann war ich es, der was zu essen gekriegt hat. Alles ausm eigenen Garten! Bohnen, Kartoffeln, Paprika, Zucchini... Halt! Der Reis ist natürlich nicht ausm eigenen Garten. Und heute guck ich, dass ich ein bisschen fleißiger bin. Der Regen inspiriert mich doch sehr, die Dachrinne zu reparieren... Stephan Heyhey! Jetzt war ich eine Weile in der Versenkung – oder halt auch grad nicht: Wir haben Besuch gehabt. Und zwar waren die Helga und ihr Freund Norman für zwei Übernachtungen im Gästehaus. Als Bettina und ich vor was weiß ich wie vielen Jahren mit dem Fahrrad in Norwegen unterwegs waren, ist uns auf den Lofoten eine Radlerin aus der Pfalz begegnet: Helga. Wir sind ein paar Tage lang gemeinsam unterwegs gewesen. Und nachdem sie uns noch einmal kurz in Ravensburg besucht hat, haben wir uns aus den Augen verloren. Die beiden haben sich für Gäste recht gut nützlich gemacht. (Norman hat mir unter anderem geholfen bei der Klauenpflege der Schafe. Ich hab mich sehr gefreut, denn die Klauen haben richtig gut ausgesehen.) Vorhin sind sie wieder weggefahren. Sie waren richtig begeistert von unserer Art zu leben und haben gemeint, dass sie jetzt ganz erfrischt und inspiriert wieder nach Hause gehen. Für Bettina war der Zeitpunkt nicht so toll, weil sie ja keine Ferien hat. Trotzdem hat sie sich gefreut, und hat sich doch auch die Freiheit genommen, sich zurückzuziehen, um ihren Unterricht vorzubereiten. Und ich geh jetzt zum Gästezimmer, denn, wenn keine Gäste da sind, dann ist das mein (ziemlich ungastlicher) Lagerraum für Schaffelle. Demnächst kommt hoffentlich der Tobi und bringt von seiner Schreinerei hochwertiges Abfallholz, aus dem ich bei der Sauna einen neuen Schuppen mache. Da kommen dann große Maschinen rein – und die Schaffelle, damit das Gästehaus wieder nur Gästehaus ist. Morgen kommen ein paar Leute zum Lagerfeuer. Bin gespannt, was ich da zu erzählen hab. Hoffentlich sind die Hunde lieb! Stephan
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