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WochenendePerlenketteVerlorenes KükenGeburtstagsfeierEin normaler Schaff‑Tag mit tollem WetterSanddornernteBaggerrote Bete und StreicheleinheitenHühnerdezimierungStrom

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up 24.09.2022 Wochenende

Heyhey!

Vor einiger Zeit haben wir ein kleines Festle gemacht. Die Stimmung war nicht übermäßig toll. Wir kennen uns noch nicht so gut. Ich kenne zwar alle gut; aber die Leute untereinander kennen sich nicht so gut. Also hab ich mich ein bisschen zurückgehalten. So langsam vernetzen sich die Leute miteinander. Das braucht Zeit. Wir brauchen Zeit.

Es dauert so lange, Beziehungen zu knüpfen und zu pflegen. Und selbst, wenn ich Beziehungen geknüpft habe, ist das ja noch keine Gemeinschaft. Gemeinschaft ist ein Netz, bei dem alles mit allem verknüpft ist, jeder mit jedem. Da gibt es so vieles, das ich vielleicht fördern kann, aber machen kann ich es nicht. Ich glaube, unser kleines Fest war so etwas wie "Fördern".

Für mich ist es wunderschön zu erfahren, dass die Menschen sich nach Gemeinschaft sehnen und zusammenkommen. Und wenn da draußen wieder alles hinter gehorsam maskierte Isolationshaft atomisiert wird, leben wir einen Raum für die Sehnsucht nach Gemeinschaft. Ich denke, das ist vor allem für die Kinder wichtig, dass sie an einen Ort kommen können, an dem sie nicht nur mit Angst geimpft werden, sondern wo sie auch Leben und kreative Entfaltung austoben dürfen.

Wenn die Leute bei uns mitarbeiten, dann vor allem im Garten. Deshalb ist das Zentrum und das Herz zurzeit der Garten. Mein Traum ist, dass jemand hier ist, der alles sieht und mit mir zusammen dafür praktische Verantwortung übernimmt. Die Schafe, das Werkzeug, die Bienen, der Garten, die Bäume, die Nachbarn, die Wiese, die Hühner, die Zäune, der Kompost, die Maschinen. Noch bin es ich alleine, der den Überblick hat. Aber ich habe das Gefühl, dass es nicht mehr lange dauert...

Stephan

up 25.09.2022 Perlenkette

Heyhey!

Es gibt so Tage, da kommt das eine zum anderen und es fügt sich aneinander wie so eine Perlenkette.

Wir hatten doch Besuch. Helga und Norman. Und dann hab ich die Felle aus dem Gästezimmer in die Scheune verfrachtet. Das ist nicht so gut, weil da Mäuse und Ratten drankommen. Aus Holzgestellen hab ich Regale gemacht, auf denen jetzt ein Jahr lang weitere Felle gelagert haben. Jetzt sind die ganzen Felle alle zusammen im Gästehaus gestapelt.

Irgendwann machen wir was draus. Sie müssen teilweise gegerbt werden. Wir haben sie auf dem Boden im Atelier und im Meditationsraum liegen, dann will ich mal Trommeln machen und vielleicht verkaufen. Egal, jedenfalls wird das bestimmt ein neuer Stückles-Letter...

Wenn ich draußen was mach, was natürlich oft der Fall ist, dann gucken Anton und Fiocco mir immer zu, wenn sie nicht grad an der Straße vorne Fußgänger verbellen. Die beiden sind so was von treu!

Mittlerweile sind die Weiden, Sträucher und Bäume aufm Stückle doch alle recht groß geworden, sodass ich sie schneiden muss und teilweise sogar fällen.

Das gibt viel Brennholz. Und so sind wir nicht ganz von Tobi abhängig, der uns treu immer wieder haufenweise Brennholz aus seiner Schreinerei mitbringt.

Am Nachmittag hab ich die Hühner und Enten gefüttert und im Sonnenofen (rechts, das glitzernde Ding) einen Lammbraten gemacht. Irgendwann war die Sonne weg, dann musste ich mit Gas noch nachheizen.

Von dem Braten ist noch viel übrig, das gibt's heute Abend!

Stephan

up 02.10.2022 Verlorenes Küken

Heyhey!

Vor ein paar Tagen hab ich in der Nacht eine Glucke samt fünf Küken in den großen Hühnerstall verfrachtet, damit die Kleinen sich an ihr endgültiges Zuhause bei den großen Hühnern gewöhnen können. Mir ist aufgefallen, dass ein weißes Küken fehlte. Aber das passiert immer wieder, und so hab ich mir nicht viel dabei gedacht. In diesem Fall aber hab ich nicht bemerkt, dass sich das sechste Küken wohl irgendwo im Kükenstall versteckt hat. Wahrscheinlich vor dem großen Menschen, der da mit der schrecklichen Taschenlampe in den Stall gestapft kam.

Küken brauchen die Wärme der Glucke. Deshalb ist das Küken noch gar nicht so richtig lebensfähig.

Ich hab halt die ganze Zeit so meine Sachen gemacht und überhaupt nicht mehr an das sechste Küken gedacht. Das Wichtigste war die Apfelernte. Sind ja noch nicht so viele Äpfel. Aber auch die wollen geerntet werden, damit wir übern Winter frisches Obst und Apfelmus haben.

Ansonsten waren es schon ein paar recht trübe Tage, an denen ich nicht so arg viel draußen machen konnte.

Auch die Hunde waren mit mir im Bauwagen und haben vor allem gedöst, wenn sie sich grad nicht gestritten haben. Und während dieser ganzen Zeit fiepste wohl das kleine Küken im Kükenstall allein vor sich hin. Und die anderen Hühner störten sich nicht dran, sondern suchten nach Futter.

Heute in der Frühe bin ich wie jeden Tag in den Kükenstall und hab Futter ausgestreut. Dabei hab ich das einsame Küken entdeckt, wie es versucht hat, gegen die großen Hühner bei der Futtersuche anzukommen.

Schnell hab ich eine Futterspur vom großen Stall zum Kükenstall gezogen. So konnte ich die Glucke mit den Küken besser vor mir herscheuchen – Richtung Kükenstall.

Sofort hat das kleine laut gefiepst! Es hat seine Mutter und seine Geschwister noch erkannt!

Jetzt war es natürlich ein Leichtes, die Truppe wieder zu vereinen.

Ich glaub, wenn Hühner sich freuen können, dann war das heut früh so ein Moment, ganz klar!

Eigentlich sind es immer nur Kleinigkeiten, die ich erzählen kann. Aber irgendwie leuchten auch die Kleinigkeiten in meinen Tag hinein.

Stephan

up 03.10.2022 Geburtstagsfeieer

Heyhey!

Jetzt muss ich doch noch von was berichten, was ich Dir noch gar nicht erzählt habe. Und zwar bin ich einer der wenigen Menschen auf dieser Erde, die fast fünfmal im Jahr Geburtstag haben. Wahrscheinlich glaubst Du mir das nicht. Jedenfalls erzähl ich das immer Kindern, die zu uns kommen, und Kinder darf man nicht anlügen.

Egal wie, heute war ein wunderschöner Tag. Und deshalb hab ich heute Geburtstag gehabt, und deshalb haben wir zusammen mit unserer lieben Freundin Andrea eine Geburtstagsfeier gemacht.

Sie ist zum Frühstück gekommen und hat auch noch ein Geburtstagsgeschenk dabeigehabt: einen roten Pulli, den sie selbst genäht hat und selbst gefärbt. Ich finde, das ist ein wundervolles Geschenk. Wenn ich nicht schon Geburtstag gehabt hätte, dann hätte ich grad wegen dem Geschenk eine Geburtstagsfeier gemacht. Vielleicht war's auch so.

Während wir im Bauwagen gemütlich am Frühstücken waren, haben draußen die Schafe geblökt. Ich hab sie nämlich in drei Mini-Herden aufgeteilt: Der Chef-Bock Wulle zusammen mit den zwei Mutterschafen Antje und Bärbel, damit es in ein paar Monaten neue Lämmer gibt. Zweite Herde: Die jungen Damen, die nicht schwanger werden sollen. Dritte Herde: Tira Misu mit dem Jungbock Fridolin.

Bettina hat im Garten nach Verwertbarem gesucht. Dieses Jahr muss niemand im Garten lange suchen. Es ist eine grüne Landschaft essbarer Fülle.

Sie hat sich aus der Fülle für Basilikum entschieden und daraus ein Pesto gemacht. So habe ich ein rotes Geburtstagsgeschenk und ein grünes. Find ich gut.

Stephan

P. S.: Bettinas Basilikumpesto ist IMMER der absolute Hammer!

up 04.10.2022 Ein normaler Schaff-Tag mit tollem Wetter

Heyhey!

Heute war Elke da und ihr Mann Peter. Die beiden machen im Garten immer wieder mit und ernten natürlich auch ein bisschen was.

Elke ist davon überzeugt, dass die kommenden Tage eher schwierig werden und dass es gut ist, sich selbst versorgen zu können. Peter sieht die ganze Sache gelassener. Ich bin jedenfalls froh, über solche Themen mit den beiden reden zu können.

Wenn jemand im Garten mit dabei ist, dann macht es mir viel mehr Spaß, zu arbeiten.

Was ich aber auch gerne alleine mach, das ist die Arbeit an den Bäumen. Heute habe ich ein paar mittlerweile schon recht große Bäume gefällt. Morgen geht's weiter. Mein Ziel ist, den Solarpanels ein bisschen mehr Licht zu geben.

So, und jetzt geh ich ins Bett. Heut bin ich früh müd, weil ich letzte Nacht noch zu den Schafen raus bin. Die mögen meine neue Ordnung nicht. Noch nicht.

Stephan

up 06.10.2022 Sanddornernte

Heyhey!

Eigentlich brauchen wir keinen Wecker...

Wenn ich morgens vom Bett aus rausschau, dann wird mir schnell klar, dass unser Wecker nicht so einfach abzuschalten ist. Also muss ich halt aufstehen.

Heut ging das Frühstück schnell, weil ich mit Bettina bis zur Schule gefahren bin, um dann mit dem Auto Hühnerfutter zu holen. Ist ziemlich teuer geworden. Muss ich bald schlachten, damit das Futter nicht so schnell wegkommt. Wobei, noch verdienen die gackernden Fresser ihr Futter noch selbst über die Eier, die sie legen.

Als ich wieder daheim war, hab ich Sanddorn geerntet. Das ist echt eine unangenehme und pieksige Arbeit, total ineffizient. Egal, Sanddorn ist gesund. Es hat ewig gedauert und nur eine Kiste hab ich zusammengekriegt. Die Kiste ist jetzt in der Tiefkühltruhe:

Sanddorn wird mit den Zweigen gepflückt, hartgefroren und dann geschüttelt. Ungefroren kann man die Beeren nicht ernten, weil sie sonst zermatschen. Außerdem wäre das Pflücken eine üble Arbeit mit den vielen Dornen.

Ich bin noch ziemlich fertig von gestern. Da hab ich ein paar Bäume kleingemacht. Und jetzt kipp ich kurzerhand ins Bett...

Stephan

up 08.10.2022 Bagger

Heyhey!

Eigentlich schlafen wir am Wochenende immer aus. Aber heute war das nicht so richtig möglich, weil sich der Baggerfahrer für sieben Uhr in der Frühe angekündigt hat, um das Loch für den schon lange erträumten und geplanten Freilandkeller zu buddeln. Bevor der Baggerfahrer gekommen ist, hat uns noch Fridolin einen kurzen Besuch abgestattet.

Er hat sich allerdings trotz seines jungen Alters recht rüpelhaft und ziemlich bockig aufgeführt. Natürlich freuen wir uns immer über Besuch, aber in diesem Fall waren wir dann doch froh, als er wieder seiner Wege zog.

Stephan

up 13.10.2022 rote Bete und Streicheleinheiten

Heyhey!

Jetzt ist grad echt voll Erntezeit. Im Garten ist zwar immer noch alles Mögliche; wir ernten vor allem noch frische Bohnen und Mangold, aber immer mehr kommt in Kisten mit Sand. Vor ein paar Wochen hat Bettina die letzte Rote Bete vom letzten Jahr verkocht. So lange halten die!

Im Garten ist immer die Iris mit dabei. Mit ihr hab ich Karotten und Rote Bete in Kisten mit Sand verpackt.

Ich hab dem Riesenbock Wulle und seinem Kumpelsohn Fridolin eine neue Weide verpasst, damit sie wieder gutes Gras zu Fressen haben und bin dann ein bisschen später als sonst mit Othello noch eine Runde Gassi gegangen.

Gassi ist immer das Letzte am Abend und das Erste am Morgen. Heute bin ich Marlene begegnet. Ich hab sie zum Frühstück eingeladen und Fiocco hat sie gleich für sich in Anspruch genommen. Streicheleinheiten!

Eigentlich hatte Marlene keine Lust, sich um Fiocco zu kümmern, aber das wiederum hat Fiocco nicht gekümmert...

Irgendwie war heute ein guter Tag.

Stephan

up 14.10.2022 Hühnerdezimierung

Heyhey!

Als wir noch in Ravensburg gewohnt haben, war ich Mitglied bei so einer richtig lebendigen und schönen katholischen Gemeinschaft, wo ich einmal im Monat bei einem kreativen Gottesdienst die Comedy-Einlage gemacht hab. Eine zweite wichtige Sache für mich war in der Gemeinschaft die sogenannte Zellgruppe. In der Zellgruppe war der Reinhard. Wir haben uns jetzt ein paar Jahre lang aus den Augen verloren, aber Bettina hat seit diesem Schuljahr eine Kollegin, Christine, die jetzt mit Reinhard verheiratet ist. Und die hat zu Bettina gesagt, dass sie gerne Hühner schlachtet.

Gerne? Aha!

Heut Nachmittag ist sie vorm Tor gestanden – und die Hunde haben sie sofort mögen.

Ich hab den gefiederten Damen und Herren die Köpfe abgehauen – und Bettina hat beim Rupfen geholfen! Nochmal: Meine liebe Vegetarierin rupft freiwillig ein Huhn? Nein. Zwei!

Christine hat auch gerupft und die Innereien rausgeholt. Und sie hat das echt gut gemacht! Insgesamt waren es sieben Hühner, die wir in die Tiefkühltruhe verfrachtet haben. Ich finde, das kann sich sehen lassen.

Normalerweise schlachte ich nicht so gerne. Es macht mir auch nix aus, aber heute hat es so richtig Spaß gemacht!

Stephan

up 22.10.2022 Winternähe

Wir sind jetzt schon recht viel drinnen. Bettina zieht sich am Wochenende gerne in ihr Atelier zurück, um zu stricken. Ich glaube, ihr Atelier fühlt sich für sie an wie ein warmer Pulli sich anfühlt, wenn es draußen schneit und stürmt.

Fiocco nimmt im Atelier dem armen Othello immer seinen Platz auf dem Fell weg. Bei dem Ungetüm getraut sich Othello natürlich nicht, Einspruch zu erheben.

Dann holt er sich halt bei Bettina eine zusätzliche Streicheleinheit, und alles ist wieder gut.

Die Schafe finden auf der Wiese zwar schon noch genug zum Fressen, aber wir merken, dass der Sommer vorbei ist. Vor ein paar Tagen war der Matze bei uns. Er hat einen Ballen Heu gebracht für die Schafe, damit sie im Winter auch was haben.

An dem Tag war es trotzdem nochmal so warm und schön, dass Bettina sich einen Stuhl geschnappt hat, um draußen in der Sonne einen Korb zu reparieren.

Auch heute ist wieder ein ziemlich schöner Tag. Heute Mittag kommt Elke, dann misten wir den Schafstall aus. Die Gemüsebeete haben Hunger!

Die Hühner auch. Und die geh ich jetzt füttern...

up 23.10.2022 Strom

Heyhey!

Endlich haben wir ein bisschen Ruhe um das Thema Strom. Jedenfalls zurzeit. Man darf den Tag ja nicht vorm Abend loben...

Auf der anderen Seite der Stromwand, also im Inneren der Sauna, sieht es so aus:

Ich hab meinen Platz immer neben dem Ofen, weil es da so richtig heiß ist. Bettina reicht der Platz gegenüber vom Ofen.

Unter Bettinas Platz verbirgt sich die Elektrik mit den Batterien und dem Ladegerät. Weil da auch die Saunalüftung ist, wird es während wir Sauna machen, nicht sehr warm. Passt also.

Den Strom erhält das Ladegerät über diesen Generator. Das ist ein Zweitakter, der 5 Kilowatt bringt. Wenn ich mit Othello eine Gassirunde mach und dabei den Generator laufen lass, dann hör ich ihn IMMER während der ganzen Runde, egal, wo ich spazieren geh. So laut ist das Ding. Mich würd’s nicht wundern, wenn Du mal anrufst und sagst: "Kann das sein, dass du grad den Generator laufen hast?" Es ist so ein Tausend-Euro-Bundeswehrgerät, das halt nicht kaputtgeht (im Gegensatz zu den billigen Baumarktsachen).

Mal gucken, wenn die Strompreise jetzt so hochgehen, dann kriegen wir das vielleicht gar nicht mit...

Stephan

 

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