✱ Andrea ✱ Anke und Antje ✱ Lämmer ✱ Tiere, Tiere, Tiere ✱ Barfusstag ✱ Holz und Blut ✱ kreatives Wochenende ✱ Wind ✱ Wildkraeuter ✱ Gabriel und das Holz ✱
Heyhey!
Auf dem Bild näht Bettina grad für ihren Vater was fürs Wohnmobil. Sie ist so was von kreativ! Sie versorgt mittlerweile halb Markdorf mit Socken und Handschuhen. Und das Gestrickte ist nicht so Null-Acht-Fuffzehn, sondern echt kunstvoll.
Bei unserer Freundin Andrea ist sie, was das angeht, gut aufgehoben, die ist nämlich Kunsthandwerkerin, und die beiden brauchen gar nicht zu reden, um zu kommunizieren.
Gestern ist Andrea vorbeigekommen, um mit uns zusammen zu frühstücken. Sie kann einfach reinkommen, ohne von den Hunden in hundert Teile zerknüllt zu werden.
Das Gebell der Hunde, wenn sie sie sehen, ist sogar reine Freude. Auch uns hat ihr Besuch riesig gefreut, denn Andrea war jetzt eine ziemliche Zeit ziemlich krank.
Ist ja klar, dass die Künstlerinnen aus einem Frühstück ein kreatives Strickfrühstück machen!
Nachher sind wir noch raus ins Tipi um die neuen Sitzgelegenheiten, die ich gemacht habe, gebührend zu bewundern. Jetzt können bis zu zwölf Leute Friedenspfeife rauchen, ohne auf dem kalten Boden sitzen zu müssen.
Wir freuen uns sehr, dass wir das Glück haben, Freunde als Gefährten zu haben. So wird das Leben zu einer Reise, auf der wir einander Wegbegleiter sein dürfen.
Stephan
Eigentlich sind die Schafe gerade draußen auf der Nachbarwiese. Antje aber hat so große Euter bekommen, dass sie sich an den Brombeeren dort draußen aufritzt. Das Euter war ganz wüst zerkratzt. Deshalb hab ich sie jetzt reingeholt auf unsere Seite vom Zaun.
Da geht es ihr echt gut. Jedenfalls wenn Bettina da ist. In dem Eimer, den Bettina da hat, ist Hühnerfutter und Frau Bismarck, das Huhn, deren Freundinnen ihr versehentlich ein Auge rausgepickt haben. Auch Anke kümmert sich gerne um Antje. Im Schubkarren kriegt Antje Kraftfutter, damit es den Lämmern in ihrem Bauch auch wirklich gut geht.
Für Bettina und mich ist Anke ein echtes Highlight. Sie ist ein Engelchen, das in der Dunkelheit schnell den Lichtschalter findet, damit es wieder hell wird.
Bettina macht mit Anke zusammen handwerkliche Sachen. Anke knüpft Wollstricke und Bettina repariert den Korb eines Freundes.
Und ich mach einen Maschinenunterstand.
Heyhey!
Heute haben wir Judith und Alexander in Ulm besucht und wollten eigentlich um acht Uhr los. Daraus wurde aber erst mal nix. Antje hatte, während wir am Frühstück saßen, ein Lamm zur Welt gebracht.
Das ganze Gewebe hing zwar noch rum, aber so ist das nun mal. Jedenfalls hatten wir ein gutes Gefühl, das Lamm war wohlauf und Antje war trotz den Mühen der Geburt ebenso wohlauf. Also gingen wir eine halbe Stunde später als geplant nach Ulm zu Judith und Alexander, wo wir einen Nachmittag mit gutem Essen und noch besseren Gesprächen verbrachten.
Abends waren wir wieder daheim und stellten fest, dass da noch ein Lamm war und ein drittes lag tot in der Wiese. Das werde ich morgen beerdigen und an der Stelle eine Korbflechterweide pflanzen. Die Stecklinge haben wir uns schon herangezogen.
Die Lämmer haben bei dem Rieseneuter von Antje die Zitzen nicht gefunden und hatten furchtbar Hunger und Durst. Zudem ist Antje, während es geregnet hat, mit den Lämmern nicht unter den Unterstand gegangen, obwohl der gar nicht weit weg von der Geburtsstätte ist. Und weil deshalb die Lämmer ziemlich matt und durchgefroren waren, hat Bettina sie auf ihren Schoß genommen und gewärmt. Ich hab von Antje Milch abgemolken, die Bettina den Lämmern auch gleich mit der Flasche verabreicht hat. Dann hab ich noch zwei Liter gemolken. Die Zitzen sind jetzt ein bisschen weiter oben. Nachher bei meiner Nachtrunde guck ich gleich, ob die Lämmer jetzt den Weg zur Milch finden. Lämmer mit der Flasche aufziehen ist zwar schön, aber auch mühsam und zeitaufwändig. Eigentlich wäre mir es lieber, wenn sie ganz normal beim Mutterschaf trinken.
Stephan
15.03.2023 Tiere, Tiere, Tiere!
Othello geht es nicht gut. Er hat seit einiger Zeit schon wohl einen Infekt im Rachenraum. Vor kurzem wollte er unterwegs beim Gassigehen nicht mehr weiter. Ich hab ihn auf meine Jacke gelegt und ihm gesagt, er kann erst mal da bleiben. Dann bin ich nach Hause und hab das Auto geholt. Er fand die Idee gut.
Weil ich grad kein Halsweh hab, hab ich ihm einstweilen mein Halstuch abgetreten.
Den beiden Lämmern von Antje geht's gut. Ich hab ihnen noch ein paar Tage Milch gegeben, in der Hoffnung dass entweder die Flaschenmilch oder die Milch von Antje Colostrum ist, das sie für die Immunabwehr benötigen.
Jetzt trinken sie nur noch von Antje. Aber ich melke dennoch, weil Antje so viel Milch hat, so viel können die Lämmer nie trinken.
Die Lämmer sind immer ganz interessiert, wenn ich was bei ihnen mach. Ich bin froh, dass es ihnen gut geht.
Stephan
Endlich ist wieder richtig Frühling! Ich bin fast den ganzen Tag barfuß gelaufen. Das Gartenjahr hat begonnen. Elke und Peter waren da. Wir probieren dieses Jahr, die Kartoffeln unter Heu wachsen zu lassen. Wir sind sehr gespannt, ob das klappt.
Den beiden Lämmern geht es bei ihrer Mutter Antje richtig gut. Sie dürfen praktisch überall auf dem Gelände rumlaufen. Ich hoffe, dass sie nicht so arg viele Aronias fressen...
Wulle und die beiden anderen Damen Tiramisu und Bärbel sind auf der Wiese nebenan. Antje und die beiden Kleinen dürfen immer noch nicht da rüber, weil da doch so viele Brombeeren sind.
Othello ging's heut ein bisschen besser. Wir haben die übliche Runde gemacht, und er war zwar danach recht platt, aber wir passen ja alle auf ihn auf, auch die Katzen.
Stephan
Heyhey!
Heute Abend ist Tobi vorbeigekommen und hat haufenweise Konstruktions- und Brennholz gebracht. Das hat total zu diesem Tag gepasst:
Ganz in unserer Nähe wohnt Gabriel, ein Selbstversorger und Drechsler, mit dem wir immer wieder was zusammen machen. Wir beide haben vor ein paar Tagen zwei große Bäume im Garten von Andrea gefällt. Und heut haben wir die Stämme in seinem Sprinter abgeholt und unter uns aufgeteilt.
Als wir wieder aufm Stückle waren, kam uns ein Hahn frisch vom Kämpfen entgegen. Der Gockel ist eigentlich weiß. Aber jetzt war er rotüberströmt.
Schöne Tierwelt...
Und jetzt gibt's gleich Rote Bete.
23.03.2023 Kreatives Wochenende
Heyhey!
Jetzt ist das Wochenende vorbei. Es waren ein paar schöne Tage, obwohl es Othello nicht gut geht. Er ist sehr matt. Eine liebe Freundin, die ganz in der Nähe wohnt, hat uns ein Medikament für Othello mitgebracht, aber ich hab's gleich irgendwo hingelegt, wo wir es jetzt nicht mehr finden. Wir finden für den lieben Hund eine Lösung. Vorhin hat er ein Stück Brot gegessen.
Ich finde, die Lämmer haben sich in den paar Tagen prächtig entwickelt. Sie springen schon ohne ihre Mutter auf der Wiese herum. Aber natürlich brauchen sie immer noch sehr viel Ruhe.
Bettina hat am Wochenende für unsere Freundin Andrea einen Korb gemacht. Weil das Wetter so schön war, konnte sie sogar die meiste Zeit draußen flechten. Es ist Frühling!
Ich finde, Bettinas Korb ist richtig schön geworden. Bestimmt hat sie ein Korbflechter-Gen...
Am Abend ist Andrea noch vorbeigekommen und hat sich riesig über den Korb gefreut. Als sie wieder heimgelaufen ist, bin ich mit Othello noch ein paar Meter mit. Aber ganz hab ich sie nicht heimbegleitet, weil Othello immer langsamer wurde.
Stephan
Die letzten Tage waren geprägt von einer dunklen Wolke: Othello ging's richtig schlecht. Eine Tierheilpraktikerin war da und hat über Traditionelle Chinesische Medizin herausgefunden, dass Othello eine Magenschleimhautentzündung hat und dass wir aufpassen müssen, dass nicht irgendwann die Leber schaden nimmt. Das kommt vom Futter. Das hab ich auch nicht gewusst: Über herkömmliche Hunde- und Katzennahrung sind nur die "groben" Sachen abgedeckt wie Kohlenhydrate und Proteine und ein paar Mineralstoffe. Jetzt kriegt er eine Ernährungsumstellung. Und die beiden Weißen auch.
Obwohl der Frühling schon gut Einzug gefunden hat, hab ich den Bienen noch eine gute Ration Zuckerwasser gegeben. Der 16-Liter-Eimer war an einem Tag leer.
Von einer befreundeten Bäuerin haben wir für die Wiese Saatgut von ihrem Heu holen dürfen. Dreizehn Müllsäcke voll! Das Meiste hab ich auf der Wiese verteilt, gehustet, geniest und geweint; dann hat's genau zur rechten Zeit geregnet und die Schafe sind jetzt alle zusammen mit den Lämmern auf der Wiese und treten das Saatgut in die feuchte Erde. Passt!
Aber das Schönste für mich an diesem Tag ist: Nach drei Jahren vergeblichen Mühen, Windkraft aufm Stückle zu installieren, haben wir seit heute nicht nur Solarstrom, sondern auch Windkraft! Über die Solarpanels kommt 1000 Wp rein und über den Windgenerator 600 Wp. Das Ganze sieht recht abenteuerlich aus, aber ES FUNKTIONIERT! Nachts schalten wir Kühlschrank und Tiefkühltruhen aus, um die Batterien nicht so tief zu entladen. Dann liefert ein kleiner Wechselrichter, der nicht aufm Foto ist, bis zu 300 Watt. Aber tagsüber können wir 2000 Watt anschließen. Kurzfristig auch mehr. Es fühlt sich gut an, jetzt nicht nur die Sonne als Energiequelle für Elektrizität zu haben, sondern auch den Wind. Cool!
Ich find's total schön, das zu essen, was es grad draußen gibt. Bettina hat heute die Idee gehabt, auf der Wiese Wildkräuter für die Hunde zu ernten, auch für Othello, weil die Heilpraktikerin gemeint hat, Ehrenpreis wäre gut. Haben wir auch gefunden. Dann noch Brennnessel, Löwenzahn und Scharbockskraut. Mir sagt das alles ja nix. Bettina muss auch immer wieder sagen: "Nein, das nicht, das ist giftig."
Ich mag ja Lauch total. Ist eines von meinen vielen Lieblingsgemüsesorten. Das Einzige, was es zurzeit im Gemüsegarten noch gibt, ist Lauch vom letzten Jahr. Der überwintert immer ganz brav bis ins Frühjahr. Fürs Abendessen hab ich drei schöne Stängel geerntet, bevor sie Blüten treiben. In den Gewächshäusern lagen noch ein paar Radieschen rum, die die Hühner übriggelassen haben. Bettina hat die Wildkräuter kleingeschnitten. Und vor ein paar Tagen hat sie aus Antjes Milch Frischkäse gemacht, den sie jetzt in den Wildkräutersalat dazugeschnippelt hat. Dazu hat sie noch ein paar hartgekochte Eier schmuckvoll auf dem Grünzeug drapiert.
Während draußen die Sonne untergeht, genießen wir zum Essen den zweiten Teil von X-Men.
27.03.2023 Gabriel und das Holz
Eigentlich wollte ich heute so ein richtig fleißiges Bienchen sein. Und es war auch so, dass ich den ganzen Morgen zwar eigentlich schon was machen wollte, aber jede Motivationsblume ist total schnell verwelkt, noch bevor sie Früchte tragen konnte.
Dann hatte ich eine Idee. Da war noch das Holz von Andreas Hexengärtchen. Das musste noch kleingemacht werden. Und Gabriel, mit dem ich die Bäume zusammen gefällt habe, hat gemeint, ich soll mich melden, wenn ich an dem Holz was mache. Also hab ich Gabriel angerufen.
Wir haben uns also die ganzen großen Stammstücke vorgenommen. Kleingesägt, dann zerhackt. Ich konnt meinen teuren Gränsfors Spalthammer einweihen. Aber gleich beim ersten Stück hat er versagt. Na ja, war halt auch ein knorriger Baum mit vielen Ästen.
Die Hunde sind immer wieder vorbeigekommen, obwohl sie eigentlich an der Straße vorne Wachdienst hatten.
Jedenfalls kann ich jetzt schon sagen: Der nächste Winter kann kommen!
