✱ Weit oben... ✱ Einstieg in die Imkerei ✱ Wiese ✱ King Kong ✱ Nicht beim Besuch ✱ Hateful Eight ✱ Ein ruhiger Tag mit Anke ✱ Neue Weide ✱ Ein kulinarischer Tag ✱ Fiepsen ✱ |
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Heute ist schon wieder ein Schwarm ab. Ich hab keine Ahnung, von welchem Volk. Wenn ich den Schwarm krieg, dann ist das super. Diesmal haben sich die Damen allerdings eine deutlich höhere Weide rausgesucht. Während Bettina beobachtet hat, wie sich hoch oben der Schwarm versammelt hat, hab ich mein Baumpflegewerkzeug geholt. Ich hab zwischen den Ă„sten und Zweigen ein paar beeindruckende Turnübungen gemacht. Tja, und das war's dann. 10.05.2023 Einstieg in die Imkerei Wenn ich nicht will, dass die Bienen wild drauf losbauen, muss ich ihnen was vorgeben. Da gibt es vorgefertigte Wachsplatten, die in die Holzrähmchen reinkommen. Diese Wachplatten nennt man Mittelwände. Zurzeit muss ich viele Rähmchen mit Mittelwänden versehen, weil die Bienen neuen Platz brauchen. Ein Schaf hat sich von sich aus entschieden, einen aktiven Einstieg in die Imkerei zu wagen und den Platz einer Mittelwand einzunehmen. Bei den notwendigen weiteren Schritten habe ich mich selbstverständlich behilflich gezeigt. Ich hab den Schafen schon lang eine saftige Weide versprochen, weil die bisherige Weide echt abgefressen war. Haben die sich gefreut! Ich hab die bisherige Weide vollends abgemäht, sonst samt das aus, was die Schafe übrig gelassen haben, und dann wächst zum Schluss nur noch, was die Schafe stehen lassen würden. Beim Mähen muss ich schon auch ein bisschen aufpassen, weil es vor allem im hohen Gras doch manchmal recht wuselt. Aber wenn ich den Küken zu Nahe kommt, dann faucht die Frau Mama ganz heftig und der Mann mit dem lauten Kreiselmäher geht halt andere Wege zum Mähen. Seit Othellos Tod ist es unserem Kater King Kong immer schlechter gegangen. Kann sein, dass das Trauer gewesen ist, kann aber auch Zufall sein. Ich hab das immer wieder mal gehört, dass Tiere das nicht verkraften, wenn ein lieber Freund stirbt. Jedenfalls haben wir ihn heute zum Tierarzt gebracht, und der hat ihn eingeschläfert. King Kong wollte mal bei Regen pitschnass durch einen Elektrozaun schlüpfen. Er war danach zwei Jahre lang im Bauwagen. Er hat seine Traumata abgekriegt, aber dennoch war sein Leben vermutlich gut. Keine Ahnung, wie das nach dem Sterben weitergeht, aber es fühlt sich an wie: Jetzt ist er bei seinem lieben Freund.
Gestern haben wir viel Besuch gehabt, aber ich war die ganze Zeit abgelenkt von den Bienen. Da war so ein Gesumme, fast ein Gedröhne, dass ich Angst gehabt habe, die schwärmen jetzt bald alle. Aber ich hätt ruhig Tee trinken können, denn es war halt einfach nur viel los. Auf dem Bild kann man sehen, wie sie Pollen eintragen (die gelben Punkte links und rechts von vielen Bienen). Das ist ein gutes Zeichen, denn die Bienen tragen nur dann Pollen ein, wenn es Brut hat, weil die Brut Pollen lecker findet. Und Brut gibt es nur, wenn es eine Königin gibt. Die gelben Punkte sind für mich also ein Zeichen dafür, dass es eine Königin gibt. Ich zeig zurzeit gerne unser Gewächshaus, weil es da aussieht wie in einer Gärtnerei. Das darf jetzt bald alles raus in den Garten. Im Garten allerdings wachsen grad ganz viele andere Pflanzen. Aber kein Problem, denn ich hab eine Motorsense, die macht aus den Pflanzen eine herrliche Mulchdecke! Mit einem "Smoker" kann ich Rauch auf die Bienen pusten. Dann denken die Bienen, es brennt und sie bereiten sich auf eine Flucht vor: Sie packen sich voll mit Futter. Der Clou: Eine vollbepackte Biene sticht eher nicht. Aber das Volk Nummer 8 ist so dermaßen wild, dass es auf den Smoker pustet und sogar einen solch gewaltigen Hund wie den majestätischen Fiocco gnadenlos besiegt und in die Flucht schlägt. Er ist bespickt gewesen mit lauter Bienen und weiß nicht, wie oft gestochen worden... Deshalb heißt das Volk auch nach dem Western von Quentin Tarrantino "Hateful Eight". 18.05.2023 Ein ruhiger Tag mit Anke Fiocco hat seine Bienenstiche gut überstanden. (Ich auch.) Balsam für unsere Seelen war heute sowieso auch, dass Anke übers Wochenende hier ist. Wir haben zusammen gleich festgestellt, dass die Entenküken schon unglaublich gewachsen sind. Kein Wunder, so wie die gefüttert werden! Ansonsten war heut nur ein bisschen Garten und viel Ruhe angesagt. Ein echtes Highlight war das Abendessen, das uns Bettina zubereitet hat! Ein Salat aus Gundermann, weißen und roten Kleeblüten, Zaunwickenblüten, Eiszapfen, Oregano, Spitzwegerichblätter und -blüten, Gänsefingerkraut, Zitronenmelisse, Brombeerblätter, Löwenzahnblätter, Giersch und Breitwegerichblüten. Die Säure kam von Gurken, die ich letztes Jahr mit viel zu viel Essig eingemacht habe. Die Hauptspeise war Lauch ausm Garten und Lammhackfleisch. Ich bin jetzt so was von satt! Bettina und Anke haben echt super im Garten gearbeitet. Bald kommen wir in so einer Gartenzeitschrift, wirst sehen. Währenddessen hab ich endlich das Dach vom neuen Schafunterstand fertiggemacht. Andi, ein Kollege von Bettina, war mit seinen beiden Kindern da. Martha hat nach Bettinas Anweisungen gelernt, wie man eine Strickgabel verwendet. Und ihr Bruder Jona hat die alte Weide mit dem Mäher nachgemäht. Auf der anderen Seite vom Zaun wollte er eine Schneise für den Stromzaun mähen. Aber das war dann doch ein bisschen zu wild. Stattdessen hat er sich noch ein bisschen mit Tiramisu unterhalten. Und dann durften die Schafe ihre neue Weide betreten. 21.05.2023 Ein kluinarischer Tag Wenn wir auf Reisen sind, dann machen wir abends beim Einschlafen im Zelt immer das "Bild des Tages", bei dem jeder sich das schönste Bild dieses Tages herholt. Und heute hat der Tag mit dem Bild des Tages begonnen: Die Schafe haben ihre neue Weide eingenommen und sich einen Platz zum Wiederkäuen direkt an Bettinas Atelier ausgesucht. Tiramisu ist immer wieder aufgestanden und hat an dem Sommerflieder geknabbert, den ich im Winter geschnitten habe. Hab ich nicht gewusst, dass Flieder bei Schafen so gut ankommt. Wie immer am Wochenende hat Bettina auch heute meine traditionelle Tasse heiße Schokolade zubereitet. Ich muss sagen, das ist beim Empfänger gut angekommen. Dann aber bin ich gleich zu den Bienen, um dort für die Hühner einen Rahmen mit vermilbten Drohnenwaben rauszuholen. Ist auch gut angekommen. Zum Strickfrühstück wurden wir von Andrea und Andreas beehrt. Andrea hat natürlich gewusst, dass sie mit ihrem leckeren Spezial-Erdbeer-Müsli bei uns gut ankommt. Leider konnten sie zum Mittagessen mit Petra und Rudi nicht bleiben. Dafür hat Thomas aber ein selbstgebackenes Holzofenbrot mitgebracht, das hervorragend zum Lammfilet gepasst hat. Eigentlich war es ein bunter Tag voll mit lauter Bildern des Tages! Heute hab ich angefangen den Schafstall auszumisten. Aber weit bin ich nicht gekommen. Noch zu Wulles Zeiten hat sich in den Schafstall ein Huhn zum Brüten von ein paar Eiern verirrt. Und während ich da so mit der Mistgabel den Mist in die Schubkarre vor der Stalltür verfrachte, hör ich ein leises Piepsen. Irgendwie hat sich die Glucke keine Sorgen wegen meiner Nähe gemacht. Auch das Küken war erstaunlich zutraulich. Damit die Glucke sich nicht abwechselnd um das Küken kümmern und gleichzeitig die anderen Eier bebrüten muss, hab ich ihr die restlichen Eier weggenommen. Mit einer starken Taschenlampe hab ich NICHT durchgeleuchtet. Hätte ich durchleuchten können, wäre das Ei unbebrütet gewesen – wie auf dem Bild. Aber alle waren bebrütet. Aus einem hörte ich sogar ein leises Fiepsen. Wir haben noch zwei weitere Glucken, denen gab ich die Eier. Das ist Hühnern glücklicherweise vollkommen egal.
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