✱ Unkraut und Ungeziefer ✱ Sturm ✱ Essen ✱ Kettensägeneinweihung ✱ Ankunft und Abfahrt ✱ wachsende Freundschaften ✱ Wetterumschwung ✱ Erntezeit ✱ Es hört nicht auf! ✱ Ute und Cornelius ✱ |
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12.07.2023 Unkraut und Ungeziefer Grad ist überall Unkraut. Ein Wunder, dass wir den Weg durch die wuchernde Wegwarte raus ausm Stückle noch finden. Da ist auch lauter Ungeziefer drin und Disteln. Selbst im Gemüsegarten wachsen allerlei Sachen, die wir dort nicht gepflanzt haben. Löwenzahn, Brennnessel, Melde – oder hier der Borretsch. Jedenfalls ist es für uns eine Freude, inmitten dieses Unkrauts und Ungeziefers das Leben wuchern zu lassen! Manchmal schieb ich Arbeiten vor mir her. Und immer wieder bin ich froh darüber, denn dann muss ich die Arbeit trotzdem nicht machen. Vor ein paar Tagen war ein Sturm, der hat zwei Bäume gefällt. Jetzt muss ich sie nicht fällen. Und die Schafe freuen sich über das viele Fressen. Und demnächst schmeiß ich die Kettensäge an. Wenn ich die Bäume an Ort und Stelle säge und das auch noch ohne Laub, dann geht das ganz einfach und ganz schnell. Die Gurken haben Läuse. Weil Marienkäfer gerne Läuse essen, habe ich nach Marienkäfern gesucht. Aber das war nicht schwierig, denn aufm Stückle gibt es viele von diesen hübschen Gesellen. Weil der wohlduftende Rauch des Rainfarns Schnaken vertreibt, ernte ich zurzeit den Rainfarn. Die getrockneten Kräuter kann ich auch für die Bienen verwenden, weil die durch den Rauch ruhiger werden und nicht stechen. Und dort beim Rainfarn hab ich schnell einen hübschen Marienkäfer gefunden. Der hat sich im Gewächshaus auch gleich mit großem Appetit an seine erfreuliche Arbeit gemacht. Weil grad unsere liebe Freundin Muthe bei uns ist, haben wir uns mit Andrea und Andreas zusammen vom Marienkäfer inspirieren lassen und etwas zu Essen gemacht. Allerdings keine Läuse, sondern Pizza ausm Lehmbackofen. Ich hab Muthe versprochen, wenn wir Pizza machen, bringe ich Fiocco mit der Indianerflöte zum Singen. Das hat er wirklich mal gemacht. Aber jetzt hat der Vorführeffekt mitgespielt. Müssen wir noch üben. Die Pizza war trotzdem super! 27.07.2023 Kettensägeneinweihung Der Sturm vor kurzem hat ja ein paar Bäume rausgeknickt. Dummerweise hab ich dann die Kettensäge geschrottet. Gestern haben wir eine neue geholt. Emmanuel war glücklicherweise heute hier, um die Kettensäge einzuweihen. Und irgendwann sind die Sturmschäden zerkleinert und unter Dach und Fach – und dann kommt das nächste Thema. Aber was das dann ist, weiß ich jetzt noch nicht. Das Stückle ist so eine kunterbunte Welt mit so vielen Themen, wo man gar nicht weiß, was als nächstes kommt. 05.08.2023 Ankunft und Abfahrt Gestern ist Selma zu uns gekommen. Sie ziert sich noch ein bisschen, vielleicht auch wegen Anton und Fiocco. In der Tat hab ich noch nie ein dermaßen schüchternes Kätzchen erlebt. Ich werd erst noch lernen müssen, mit dieser Herausforderung umzugehen. Aber das schaff ich schon. Fiocco hilft mir. Er ist echt ein Katzenflüsterer. Dann ist auch noch Anke gekommen, weil sie sich mit Bettina zusammen von ihren Eltern in die Bretagne fahren lassen wollte, um dann mit Bettina auf dem Tandem von dort zurückzufahren.
Jetzt hock ich mit Selma, Fiocco und Anton aufm Bauwagenbett und kapier noch gar nicht so recht, was so alles in den letzten Stunden passiert ist. 10.08.2023 wachsende Freundschaften In den letzten Tagen hatten Selma und ich Besuch. Da war doch recht viel los im Bauwagen: Hunde, Menschen und die kleine Selma mittendrin. Käthe hat sich vorsichtshalber mal fern gehalten. Wahrscheinlich ist ihr auch das kleine, fauchende Bündel noch nicht so recht geheuer. Selma ist das Jüngste Mitglied der Stückle-Community. Die Lämmer sind doch recht groß geworden. Und die Küken sind auch nicht mehr alle ganz klein. Connie hat mich auf die Spur gebracht, den Zaun zu reparieren. Das war gut möglich, denn Selma kann mittlerweile auch eine Weile alleine sein. Und Fiocco passt echt gut auf die Kleine auf. Er ist so ein treuer und lieber Hund. Nachdem ich jetzt echt ein paar Wochen ein seelisches Tief hatte, erwachen grad ganz unerwartet wieder die Lebensgeister in mir. Ich hab schon gedacht, dass meine Unmotiviertheit im Garten irreparable Schäden angerichtet hätte. Aber so ein bisschen was gewachsen ist dann doch. Ich mag ja zu den Tomaten gerne einen Salat. Und davon haben wir in Hülle und Fülle. Der Nordost-Sturm gestern hat dummerweise das Kohlbeet abgedeckt, und ich hab das heute erst am späten Nachmittag gemerkt. Um den Wirsing und um die Kohlrabi flatterten schon eifrig die Kohlweißlinge. Vielleicht geht’s ja gut... Die Stürme haben zwar doch einige Äpfel von den Bäumen heruntergepustet, aber das, was übrigblieb, hab ich heut Vormittag gleich geerntet. Das Einfachste, was man draus machen kann, ist natürlich Apfelmus. Ich musste nicht mal den Gasherd anschmeißen, weil mir da die feurig dicke Berta (im Hintergrund) bereitwillig geholfen hat, während Selma die ganze Zeit um uns herumgeflitzt ist wie ein Luftballon, den man versehentlich losgelassen hat. Und jetzt ist sie richtig müde. Jetzt war voll die Erntezeit. Wahrscheinlich lassen wir die meisten Aronias hängen. Aber damit können wir leben. Jedenfalls müssen wir nicht zum Supermarkt gehen und Gemüse kaufen. Allerdings ist nicht alles was geworden. Um diese Rote Bete haben sich die Mäuse gestritten... Aber ein paar haben sie uns übrig gelassen. Die warten noch eine Weile in der Erde, weil der Keller noch nicht fertig ist. Gurken oder Zucchini und Paprika kommen in Einmachgläser. Selma findet alles, was wir tun, super interessant. Sie hat mittlerweile alle Scheu verloren und hat sich zur Bauwagenprinzessin gemausert. Im Sommer ist so viel gewachsen. Einen ganzen Schubkarren voll Honig hab ich schleudern dürfen. Die Bienen waren so dermaßen fleißig! Die ganzen alten Waben hab ich auf die Wiese gestellt, damit die Damen die Honigreste für sich noch holen konnten. So lange die Sonne scheint und wir viel Strom haben, können wir mit unserem Dörrautomat gedörrte Aronias fürs Müsli und für die Hunde machen. Das ist ein toller Luxus! Ansonsten haben wir dieses Jahr nicht so viele Aronias geerntet. Die meisten kriegen im Winter die Vögel. Ist auch recht. Aber dennoch hat Bettina so viel Aronia-Marmelade gemacht, dass es für ein paar Jahre reicht. Und weil wir so viele Tomaten dieses Jahr haben, sorgt sie jetzt schon für das Mittagessen im Winter: Tomatensoße. Heute geh ich noch die Wiese ernten, damit die Schafe im Winter auch was zu knabbern haben… Vor ein paar Monaten war Ute hier, um auszuprobieren, ob so ein Selbstversorgerleben in Gemeinschaft etwas für sie ist. Wir haben vereinbart, dass wir nochmal eine Probezeit machen. Jetzt ist Ute wieder da. Und sie hat gleich die Ärmel hochgekrempelt und mein Holzchaos in Ordnung gebracht. Ihr Sohn Cornelius hat eher die Männerarbeit übernommen. Er hat eine Werkzeugkiste fertiggemacht, die ich mal angefangen hab. Damit die beiden auch schön wohnen können, haben sie den Platz um das Gästehaus hergerichtet. Ich finde, Ute hat besonders die Waschecke sehr schön gestaltet. Cornelius hat für das Bett im Gästehaus einen Lattenrost gemacht.
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