Anton hat gemeint, er will jetzt keine Leute mehr beißen, sondern ganz fromm werden. Aber ich glaub, da hat er sich ein bisschen zu viel vorgenommen.

Heute bin ich krank.

Meine Krankenschwester mit ihrer strahlend weißen Tracht ist immer bei mir. Sie bringt mir Mäuse und ihre fast gesunde Pflegehelferin macht mir einen Tee. Das ist gut.

Ist ja noch mitten im Februar. Aber die Sonne hat entschieden, dass sie heut mal den Frühling ankündigen will. Bettina hat das vernommen und hat sich mit ihrem Spinnrad vor ihr Atelier gesetzt und mit dem Sonnenofen das Wasser für ihren Tee heißgemacht. Mal gucken, wie lang die himmlische Ankündigung anhält...

So richtig warm ist es ja noch nicht. Aber manche Pflanzen können wir für den Gemüsegarten schon vorziehen. Dafür hab ich an einem Fenster im Bauwagen ein adrettes Regal gemacht.

In den Schalen sind jetzt Samen von Paprika, Tomaten, Blumenkohl, Salat, Knollensellerie und Wirsing. Und Erde.

Viele Insekten, die den Kulturpflanzen schaden, überwintern in der Erde. Deshalb füttere ich jetzt am Ende des Winters die Hühner im Gemüsegarten. Die freuen sich an den "bösen" Insekten, die sie im Boden finden – und die Pflanzen werden sich auch freuen, weil im Sommer weniger Schädlinge an ihnen herumknabbern.

Bettina fährt auch im Winter sehr oft mit dem Fahrrad nach Weingarten zur Schule. Damit sie nicht aufm Eis ausrutscht, hat sie Spikes am vorderen Reifen.

Jetzt aber sind die nicht mehr nötig. Das ist für Bettina eine richtige Befreiung, denn mit Spikes braucht sie mehr Kraft als mit normalen Reifen.

Heut ist in den Weiden ein Summen, das ist der Hammer. Es hört sich wirklich an, wie wenn ein Schwarm abgegangen wäre.

Ich hab natürlich gleich die Bienenkästen inspiziert. Überall krabbeln da Bienen mit diesen gelben Pollenhöschen herum. Damit füttern sie ihre Brut.

Über unserem Bett ist doch das Fenster mit dem Regal, auf dem die Anzuchtschalen sind. Und da kommt tatsächlich was! Blumenkohl!

Draußen wird es auch immer grüner. Jetzt im Frühling freuen wir uns sehr über die Brennnesseln. Wir haben gleich einen kleinen Korb voll gesammelt.

Bettina hat eine köstliche Frühlingssuppe daraus gezaubert.

Wir haben vor einigen Jahren Obstbäume gepflanzt. Die tragen mittlerweile doch schon ein bisschen. Ich will, dass die Bäume kräftig wachsen, deshalb schneide ich sie ganz früh im Jahr, wenn die Kraft des Baumes noch in der winterlichen Erde steckt, also in den Wurzeln. In dieser Zeit nehme ich dem Baum keine Kraft weg. Bei einem Sommerschnitt hingegen, wenn die ganze Kraft des Baumes im Stamm, den Ästen und in den Blättern steckt, schneidet man dem Baum Kraft weg, was zur Folge hat, dass das Wachstum bremst. Manchmal will man das ja, ich will aber noch, dass unsere Bäume gut wachsen, deshalb müssen sie im Winter zum Frisör.

In den Anzuchtschalen gucken grad immer mehr kleine Pflänzchen, wie es da draußen in der Welt aussieht. Die sind noch nicht mal im Kindergarten.

Damit sie es auch schön haben, wenn sie ihre geschützte kleine Welt verlassen, mach ich einen neuen Folientunnel.

Bei den Beeten sorg ich für eine praktischere Beetbegrenzung mit richtig stablilen Pfosten. Aber die Beete sind dann schon nicht mal mehr Grundschule.