✱ Apfelrettung ✱ Wollust ✱ Tageslichtverlängerung ✱ Karöttchen ✱ Standesgemäße Bekleidung ✱ Matsch ✱ Mitten im Winter ✱ |
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Der Krainer Bock Fetz findet langsam die Äpfel ein bisschen zu interessant. Deshalb hab ich ihm heute haufenweise Äpfel weggeerntet. Dummerweise hatte ich nicht so viele Kisten wie nötig, um die ganzen Äpfel zu lagern. Ist ein richtiger Turm mit elf Stockwerken geworden. Bettina sagt von sich ja, sie ist wollsüchtig. Ich finde das eine wunderschöne Sucht. Den Wollbobbel aufm Bild hat sie aus der Wolle unserer Schafe gemacht. Eine Sache, die sie mit der Wolle auch macht, das ist Filzen. Hier filzt unsere liebe Freundin Anke mit. Im Gewächshaus, weil man fürs Filzen viel Wasser braucht. Gestern Nacht bin ich durch die Dunkelheit zum Gewächshaus rübergestolpert. Bettina hat echt keinen Stopp-Knopf. Aber tolle Ergebnisse, oder?
08.11.2024 Tageslichtverlängerung Ein Selbstversorger, der hier in der Nähe seinen Garten hat, ist auf die Idee gekommen, dass Hühner eine wunderbare Ergänzung in einer Selbstsversorgerlandwirtschaft sind. Allerdings ist er Vegetarier, weshalb er die Hähne, die ihm die Ohren vollkrähen, nicht schlachten will. Also hat er sie mir gegeben. Die fünf sind wie so ein kleiner Mafia-Clan, wenn sie so geschlossen als ein kompakter Block über's Stückle marschieren und... - ja: krähen. Die Ehrenwerten Herrschaften nächtigen nicht im Stall, sondern auf einem Sommerflieder beim Teich, wo die Schildkröte drin ist. Eigentlich ist es keine weise Entscheidung, nicht im Stall zu schlafen, denn dort gibt es jetzt eine ganz schmucke automatische Beleuchtung, die für die Hühner den Tag verlängert. Wenn die Tage kürzer werden, dann legen die Hühner nämlich keine Eier mehr. Und mit dem Kunstlicht denkt so ein Huhn: Ah! Tag! Dann leg ich doch gleich mal ein Ei... Unser lieber Freund Rudi hat ein echtes Händchen für Technik. Er hat in so eine Box mit Elektronik reingeschaut und irgend so eine magische Elektrozauberformel gemurmelt - und zack! - jetzt dimmt die Elektrobox das Licht im Hühnerstall zur richtigen Zeit automatisch hell und dunkel, so wie in so einer richtigen Massentierhaltungsabfertigungsfabrik. Cool!. Ich hab wieder mal versucht, auf die faule Art zu gärtnern. Hat nicht geklappt. Die Karotten brauchen zur Auflockerung der furchtbar lehmigen Erde schubkarrenweise Sand, damit sie es schaffen, sich in die Tiefe zu bohren. Was ich jetzt auch noch gelernt hab: Obwohl Wurzelgemüse meist Schwachzehrer sind, mag es schon auch gedüngt werden. Aber im Gegensatz zum Blattgemüse wie Kohl, mag das Wurzelgemüse keinen Mist, am allerwenigsten den sehr stickstoffhaltigen Hühnermist, sondern phosphorhaltigen Dünger wie Schafwolle, Federn oder Knochenmehl. Damit kann ich ja eigentlich schon dienen, grad jetzt, wo die Schlachtzeit wieder näherrückt, aber ich muss es halt auch wissen, wohin mit dem ganzen Segen. Jedenfalls sind die Karotten erstens sehr klein geworden und dann auch noch grad so eine Schubkarre voll. Zu Bettina hab ich gesagt: "Ich freu mich auf die nächste Ernte." Hört sich doch irgendwie positiv an, oder? Die paar Karotten, die ich geerntet hab, die kommen in Kisten voll mit Sand und dann ab in den schönen Keller. 24.11.2024 Standesgemäße Bekleidung Es ist schon schön, wenn es wieder schneit. Aber weil es draußen dann auch nicht mehr so warm ist... Na ja, siehe Bild. Der Hahn Blacky ist total durchgefroren auf einem Stein gesessen. Ich hab ihn deshalb reingeholt und ein paar Scheite mehr in den Ofen geschmissen. Fiocco und Selma fanden den Gast ein wenig befremdlich. Ja, und weil es so kalt ist, hat Bettina mir einen Hut gefilzt. Damit brauch ich jetzt nicht mehr zu arbeiten, weil ich jetzt zaubern kann. Zurzeit füttere ich die Hühner auf den Gemüsebeeten. Mit den Enten zusammen verwandeln sie die Fläche in ein glitschiges Matschparadies, in das die liebe Wwooferin Sarah mit mir Sand und Schafmist eingearbeitet hat. Insgesamt ist es aufm Stückle grad sehr, sehr matschig. Man will das ja gar nicht wahrhaben, dass das Paradies auch eine echt matschige Seite hat. Wir sind heute gar nicht mehr so in der Frühe raus auf die kalte Wiese, wo wir beim Nachbarn grad die Schafe weiden lassen dürfen. Da war Müsli.
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