Milch
Damit fängt alles an: Ein Schaf lammt. Also: Ein Schaf bekommt ein Kind.
Erst mal trinkt natürlich das Lamm. Dafür ist die Milch ja auch
eigentlich da. Mit der Schnauze boxt es erst ganz heftig gegen das Euter
seiner Mutter. Das macht es deshalb, damit Milch in die Dr sen schießt.
Und dann trinkt es ganz gierig. Ein Zeichen, dass Milch kommt, ist, wenn
das Lamm ganz schnell mit dem Schwänzchen wackelt.
Irgendwann kann das Lamm auch gut ohne Milch auskommen. Dann kommen wir Menschen ins Spiel.
Es hat schon ein bisschen Zeit gebraucht, bis es geklappt hat mit
dem Melken. Das erste zu melkende Schaf war Antje. Sie hat ständig
hin- und hergewackelt. Und immer wieder hat sie ganz schnell ihr Hinterbein
gegen den Melkbecher geschlagen, sodass Milch rausgeschwappt ist.
Ist zwar nicht viel Milch. Aber fürn Anfang okay. Und auf alle Fälle ein Wunder.
Jetzt ist ein Jahr später. Das Mutterschaf Cora hatte eine
Todgeburt. Das war wirklich traurig. Wir mussten das tote Schaf aus
der Mutter herausziehen – an den Vorderfüßen, die mit
der Schnauze schon sichtbar waren.
Natürlich mussten wir Cora dann melken. Und Antje hat dann auch
noch gelammt. Aber die Ostfriesen geben ja so viel Milch, dass es
für ein einziges Lamm viel zu viel ist. Also melken wir jetzt zwei
Damen: Cora und Antje. Und Bärbel kümmert sich derzeit noch um
ihre zwei Kleinen. Aber nicht mehr lange, dann werden sie entwöhnt.
Wir sind schon diebische Menschen... Aber den Schafen geht's gut. Besser
als eine dieser Milchfabriken für die Discounter sind wir
allemal.
Mittlerweile hat Bettina allerlei Leckereien aus Milch gemacht. Im Kühlschrank
stapeln sich Milchprodukte: Käse, Quark, Joghurt, Molkendrinks...
Ab Ende Oktober müssen die Schafe auch mal eine Pause haben. Bis
Januar sollen sie Kräfte sammeln dürfen, da wird nicht gemolken
und es gibt dann auch keine Milch. Und dann kommen die neuen Lämmer.
Ein weiterer Kreislauf hier aufm Stückle.
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