Wolle
Der Schäfer Mark hat mir an einem schönen Apriltag ein bisschen
das Scheren beigebracht. Also, ich finde, es gibt Einfacheres, als so einen
riesigen Ostfriesenbock zu scheren. Ich will noch herausfinden,
was mir mehr liegt: die Schur mit der Maschine oder mit der Schere. Auf jeden Fall
würde ich beides gerne können.
Egal wie: Wir haben zwei Mülltüten voll mit Wolle geerntet und
der Bock Wulle hat total zerrupft ausgesehen; aber wenigstens macht es
ihm jetzt nichts mehr aus, wenn die Sonne kommt.
Bettina hat gleich angefangen Wolle zu machen.
Erst hat sie die Wolle gereinigt...
...dann gekämmt (mit einer "Kardätsche" "kardiert").
Und schließlich hat sie die so vorbereitete Wolle mit ihrem hübschen Spinnrad
zu Wollbobbel versponnen. Ich glaub, in solchen Momenten weiß ich, wo das
Glück herkommt.
An dieser Stelle ist die Arbeit aber noch nicht fertig. Ich finde, Wolle "ernten"
ist schon ein Wunder. Aber welche vollkommen natürliche Farbenpracht
Bettina unserer Wolle mit Beeren und Gemüse oder auch Wildpflanzen bei Wolle verleiht,
das hätte ich nie und nimmer gedacht. Sie kocht die Wolle zusammen
mit den Pflanzen, die die Farben abgeben.
Für ein schönes Blau hat sie die hochgiftigen Beeren der Ligusterhecke
genommen, Rote Bete geben ein kräftiges
Rot und die Brennnessel ein überraschendes Gelb.
Sie hat dann für meine Schwester eine Mütze gemacht, die ganz unterschiedlich aussehen kann:
Irgendwo hat Bettina noch einen Schulwebrahmen aufgetrieben. Klar, dass der nicht im Karton drin bleibt...
Hier noch ein paar Beispiele aus Bettinas Wollkunsthandwerkstatt:
|